Wissenschaftler der Universität Paderborn gehören zu Gewinnerteams des „HochschulWettbewerbs ZukunftErfindenNRW 2016“

„Vim 3 Antikörper“, „AFFF-CarboSil“ und „Achsträger in hybrider Bauweise“ haben die Jury beim diesjährigen HochschulWettbewerb ZukunftErfindenNRW überzeugt: Diese drei innovativen Erfindungen sind die Preisträger 2016 in den Kategorien Lebenswissenschaften, Ingenieur- und angewandte Naturwissenschaften und Fortschritt durch Transfer und holen den Preis nach Hause – an die Universitäten Köln und Paderborn.

In den kommenden Wochen können sich die innovativsten Erfindungen und herausragenden Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftler dann feiern lassen: Eine persönliche Ehrung durch Wissenschaftsministerin Svenja Schulze sowie eine Preisverleihung an der eigenen Hochschule erwartet die Preisträgerinnen und Preisträger des HochschulWettbewerbs ZukunftErfindenNRW 2016.

Erstmals sind die Gewinnerhochschulen Austragungsort der Preisverleihungen, bei denen die Teams mit einem Preisgeld von jeweils 10.000 Euro für die Weiterentwicklung ihrer Forschung ausgezeichnet werden.

Seit mehr als einem Jahrzehnt steht der Hochschulwettbewerb ZukunftErfindenNRW für die Auszeichnung exzellenter Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftler. Auch in diesem Jahr hatte PROvendis gemeinsam mit dem Wissenschaftsministerium und dem NRW-Patentverbund den Wettbewerb ausgeschrieben. 136 Bewerbungen sind daraufhin bei PROvendis eingegangen – daraus ermittelte die hochkarätige Jury unter dem Vorsitz des Geschäftsführers des VDMA NRW, Hans-Jürgen Alt, folgende Gewinner:

Preisträger in der Wettbewerbskategorie Fortschritt durch Transfer:

Achsträger in hybrider Bauweise – Hochschule: Universität Paderborn

Erfinder:   

  • Prof. Dr.-Ing. Elmar Moritzer, Christopher Budde (KTP)
  • Prof. Dr. rer. nat. Thomas Tröster, Simon Pöhler (LiA)

Um den Kraftstoffverbrauch und somit den CO2-Ausstoß und die Umweltbelastung zu reduzieren, besteht im Automobilbau und insbesondere im Bereich der Elektromobilität die klare Anforderung leichtere Fahrzeuge zu entwickeln. Dabei wird verstärkt auf Multimaterialsysteme, auch im Bereich des Fahrwerks, gesetzt. Im Vergleich zur konventionellen Bauweise bieten diese durch die bestmögliche Kombination von Werkstoffen ein extrem hohes Leichtbaupotenzial mit im Einzelfall sogar neutralen Kosten.

Die Paderborner Wissenschaftler entwickelten mit ihrer Erfindung einen solchen multimaterialen „Achsträger in hybrider Bauweise“ aus metallischer Oberschalenstruktur und einer mit Rippen ausgeformten glasfaserverstärkten Unterschale (GFK), welche zur Einstellung der optimalen Steifigkeit dient. Rippen und Unterschale können dabei in einem Fließpressverfahren gemeinsam als ein Bauteil oder als separate Einzelteile hergestellt werden. Durch den lokalen Einsatz von Faserverbundwerkstoffen in der Unterschale und der Rippenstruktur wird ein weiterer Gewichtsvorteil geschaffen und durch den gezielten Einsatz des Werkstoffs ein äußerst kostengünstiger Achsträger erzeugt, der zudem sehr gut recycelt werden kann.

Der erfolgreiche Wissens- und Technologietransfer von der Wissenschaft in die Wirtschaft in Form einer Kooperation und engen Zusammenarbeit zwischen der Universität Paderborn und BENTELER Automobiltechnik der BENTELER-Group ist ausschlaggebend für die Auszeichnung in dieser Kategorie.

Der innovative Achsträger ist in Zusammenarbeit mit dem Unternehmen entstanden und mit zukünftiger Erlösbeteiligung an BENTELER verkauft worden. Auch nach Ende des Kooperationsvertrages wurde die Innovation in enger Zusammenarbeit zwischen der Universität Paderborn und dem Unternehmen in Richtung Marktreife entwickelt.

(Textauszug: Pressemitteilung PROvendis)

Preisträger des KTP: Prof. Dr.-Ing. E. Moritzer, Christopher Budde