Am 14.04.2022 konnte nach über zwei Jahren Pandemiegeschehen das Laboratorium für Werkstoff- und Fügetechnik (LWF) wieder in Präsenz interessierte Schülerinnen der Mittelstufe während der sogenannten Frühlings-Uni begrüßen und ihnen nicht nur theoretische, sondern auch praktische Einblicke in den Bereich des Maschinenbaus gewähren. Im Rahmen dieses MINT-Schnupperstudiums hatten die Schülerinnen die Möglichkeit, echte Uni-Luft zu schnuppern und das Studierendenleben näher kennenzulernen sowie zahlreiche Fragen zum Studium zu stellen. Dabei unterstütze das LWF mit einer Veranstaltung rund um die Fragestellung „Was hält ein Auto zusammen?“.
Nach einer theoretischen Einführung in die Thematik „Karosserieentwicklung“ mit dem Fokus auf dabei vorherrschende sichere, wirtschaftliche und werkstoffgerechte Fügetechnologien, ging es anschließend für die Schülerinnen in den Laborbereich des LWF. Hier erhielten die Schülerinnen, in Kleingruppen aufgeteilt, weitere Einblicke in Neu- und Weiterentwicklungen der mechanischen, klebtechnischen und thermischen Fügetechnik für das Verbinden unterschiedlichster Leichtbauwerkstoffe und konnten selbst ausgewählte Mischverbindungen fügen.
Im Kleblabor wurde den Schülerinnen anhand von anwendungsbezogenen Versuchen verdeutlicht, welche Belastungsarten für eine klebgerechte Gestaltung zu vermeiden und welche zu realisieren sind. Dafür stellten die Schülerinnen selbst eine Stumpfklebung und eine einfach überlappte Klebung her. Dabei wurde ein Klebstoff genutzt, welcher binnen von Sekunden photoiniziiert aushärtet. Ein Prozess, den die meisten Schülerinnen bisher nur vom Zahnarzt kannten.
Beim thermischen Fügen wurde den Schülerinnen des Weiteren anschaulich das Widerstandspunktschweißen erklärt und zudem aufgezeigt, dass physikalische Grundkenntnisse und Sachverstand gefragt sind, um zwei Bleche dauerhaft thermisch miteinander zu verbinden.
Im Labor des mechanischen Fügens lernten die Schülerinnen dann u.a. das Clinchen kennen. Ein Verfahren, welches unterschiedlichste Werkstoffe vorloch- und hilfsfügeteilfrei miteinander verbindet. Für dieses Verfahren ist Feingefühl und Erfahrung vor allem bei der Auswahl der Werkzeuge nötig, um eine umformtechnische kraft- und formschlüssige Verbindung zu erzielen. Mit Hilfe der wissenschaftlichen Mitarbeiter des LWF sammelten die Schülerinnen tiefergehende Informationen rund ums Clinchen und konnten abschließend die gewonnenen Erkenntnisse in die Praxis umsetzen. Die Schülerinnen konnten ihre eigenen ersten praktischen Erfahrungen sammeln und einen „LWF-Organizer“ durch Setzen zweier Clinch-Punkte herstellen, den sie anschließend als Andenken mit nach Hause nehmen durften.
Insgesamt war es eine erfolgreiche Veranstaltung und wir hoffen, die ein oder andere Schülerin in einigen Jahren hier bei uns als Studentin im Maschinenbau wieder zu sehen!