Im Rahmen des zweiwöchigen fachübergreifenden Praktikums „Ressourcenschonende Mobilität“ konnten interessierte Schüler und Schülerinnen aus der Oberstufe des Gymnasiums Schloss Neuhaus Einblicke in verschiedene Bereiche der Fakultät für Maschinenbau und des Instituts für Elektrotechnik und Informationstechnik gewinnen. Durch das Praktikum hatten die Schüler*innen die Möglichkeit, das Studieren, Lernen und Arbeiten an den Lehrstühlen kennenzulernen.
Das Laboratorium für Werkstoff- und Fügetechnik begrüßte die Schüler und Schülerinnen am 23.01.2023 und gewährte ihnen Einblicke in unterschiedliche Bereiche des LWF. Gestartet wurde der Praktikumstag mit einer theoretischen Einführung mit dem Thema „Schlüsseltechnologie Fügetechnik“. Anschließend wurden die Lernenden zur Karosserie der Mercedes C-Klasse geführt, um sich aus nächster Nähe ein „Body in white“ (Rohbaukarosserie) und die damit verbundenen industrierelevanten Fügeverfahren ansehen zu können. Nachdem ein Mitarbeiter des LWF die Verfahren erläutert und den Schüler*innen genügend Zeit für Fragen ermöglicht hat, wurden sie in zwei Gruppen aufgeteilt und in die Fügelabore mitgenommen.
Im mechanischen Fügelabor lernten die Schüler*innen das Clinchen kennen. Ein Verfahren, welches unterschiedlichste Werkstoffe vorloch- und hilfsfügeteilfrei miteinander verbindet. Mit Hilfe der wissenschaftlichen Mitarbeitenden des LWF sammelten die Schüler*innen tiefergehende Informationen rund ums Clinchen und konnten anschließend die gewonnenen Erkenntnisse in die Praxis umsetzen. Die Schüler*innen konnten ihre eigenen ersten praktischen Erfahrungen sammeln und einen „LWF-Organizer“ durch Setzen zweier Clinch-Punkte herstellen, den sie am Ende des Tages als Andenken mit nach Hause nehmen durften.
Beim thermischen Fügen wurde den Schüler*innen anschaulich das Widerstandspunktschweißen erklärt und zudem aufgezeigt, dass physikalische Grundkenntnisse und Sachverstand gefragt sind, um zwei Bleche dauerhaft thermisch miteinander zu verbinden. Die Schüler und Schülerinnen bekamen eine Einweisung an der Fügezange und passten die Schweißparameter selbstständig und iterativ an. Zur Überprüfung des Ergebnisses wurden Meißelproben sowie Schliffe erstellt.
Während der Zeit im Kleblabor haben die Schüler und Schülerinnen Klebverbindungen aus Stahl-, Aluminium- und Kunststofffügeteilen gefertigt. Auf diese Weise wurden ihnen die Möglichkeiten demonstriert, die die Klebtechnik für den Misch- und Leichtbau eröffnet. Durch eigens von den Schüler*innen durchgeführte Berechnungen haben sie bestimmt, welche Verbindung unter Berücksichtigung der Festigkeit und des Gewichts die meisten Vorteile bietet.
Zum Abschluss des Praktikumtages wurden die Schülerinnen und Schüler erneut zur Karosserie der Mercedes C-Klasse mitgenommen, wo sie das den Tag über Gelernte wiederholten und die Fügepunkte des „Body in white“ aus ihren eigenen praktischen Tätigkeiten wiedererkannten.
Insgesamt war es eine erfolgreiche Veranstaltung und wir hoffen, die ein oder andere Schülerin bzw. den ein oder anderen Schüler in einigen Jahren hier bei uns als Student*in im Maschinenbau wieder zu sehen!