Universitäre Forschung wird überwiegend mit Zuwendungen Dritter (Drittmitteln) von Forschungsgemeinschaften, von Stiftungen, von Ministerien des Bundes und der Länder, entweder direkt oder über Förderorganisationen, wie z.B. von der Arbeitsgemeinschaft industrieller Forschungsvereinigungen (AiF), von der Europäischen Union oder der Industrie finanziert.
Die Einwerbung von Drittmitteln durch die Professorinnen und Professoren einer Universität wird in diesem Sinne von den Universitäten und Hochschulen vielfach als Leistungskriterium herausgestellt.
So hat die Rheinisch-Westfälisch Technische Hochschule Aachen (RWTH Aachen) im Jahr 2017 laut Statistischem Bundesamt 294 Millionen Euro insgesamt an Drittmitteln erhalten und damit mehr als jede andere deutsche Hochschule. Demnach wurden von den Professorinnen und Professoren der RWTH Aachen im Mittel 871.300 Euro eingeworben. Medizinische Einrichtungen bzw. Gesundheitswissenschaften wurden in den Daten für eine bessere Vergleichbarkeit nicht berücksichtigt [1].
Die Universität Paderborn weist in ihrem Bericht vergleichbar für das Jahr 2017
50,4 Millionen Euro an Drittmittel gesamt [2] aus. Als vergleichbare Daten werden von der Fakultät Maschinenbau 13,5 Millionen Euro gesamt und als Mittelwert für alle Professorinnen und Professoren 770.383 Euro an eingeworbenen Drittmitteln herausgestellt [3].
Im Vergleich dazu hat das Laboratorium für Werkstoff- und Fügetechnik (LWF) im Jahr 2017 Drittmittel in Höhe von 3,0 Millionen Euro eingeworben, womit es deutlich über dem Durchschnitt der Drittmitteleinwerbungen an der RWTH Aachen und der Universität Paderborn bzw. der Fakultät Maschinenbau liegt.
Die hohen Zuwendungen zur Finanzierung der Forschung des LWF begründen sich durch das herausragende Forschungsprofil des LWF auf den Gebieten der Neu- und Weiterentwicklung mechanischer, klebtechnischer, thermischer und hybrider Fügetechniken für das Verbinden von Hochleistungswerkstoffen in Hybridsystemen, sowie auf dem Gebiet der Methodenentwicklung für die Fügbarkeit in innovativen Fertigungsketten des Leichtbaus, auf dem sich das LWF ein Alleinstellungsmerkmal weit über die nationalen Grenzen hinaus erarbeitet hat.
Quellen
[1] Aachen streicht wieder die meisten Drittmittel ein. In: Frankfurter Allgemeine Zeitung, 14.09.2019, Nr. 214, S. C3.
[2] Kurzportrait der Universität. [online], 2019, URL: https://www.uni-paderborn.de/fileadmin/kurzportraet/Kurzportraet__2019.pdf, Universität Paderborn, abgerufen am 16.10.2019
[3] Jahresbericht 2017. [online], 2017, URL: https://mb.uni-paderborn.de/fileadmin/fakultaet/Infomaterial/Jahresberichte/UPB_JB2017_Maschinenbau_WEB.pdf, Fakultät für Maschinenbau, Universität Paderborn, abgerufen am 16.10.2019