Die Erste Energiekrise in den 70er Jahren, welche Versorgungsengpässen bei der Benzinversorgung und Fahrverboten zur Folge hatte, führte zu der Überlegung, den Kraftstoffverbrauch durch die Reduzierung des Fahrzeuggewichtes u. a. durch den Einsatz von Leichtbauwerkstoffen zu senken. Die Bemühungen zum Einsatz von Aluminium anstelle von Stahl in der Karosseriefertigung scheiterten damals allerdings unter anderem daran, dass keine Fügeverfahren existierten, mit denen eine wirtschaftliche und prozesssichere Fertigung von Fahrzeugkarosserien aus Aluminiumwerkstoffen in Großserien möglich war.
Zu dieser Zeit berichtete Dr. Ostermann, damals als Mitarbeiter in der Forschung der VAW-Bonn beschäftigt und Vorsitzender des 1977 gegründeten Arbeitskreises „Fügen“ in der damaligen DFB, heute EFB, anlässlich eines Forschungsmeetings von einer in den USA demonstrierten Methode zum Fügen von Blechen, bei der die Blechteile örtlich getrennt und durch Setzen verbunden werden. Dr. Singh bei der Audi NSU AG und Prof. Hahn in Paderborn griffen diese Anregung auf, wodurch es im LWF 1980/81 zur Anschaffung einer entsprechenden Anlage aus Amerika kam. Dies bildet den Beginn entsprechender Forschungsarbeiten auf dem Gebiet der Mechanischen Fügetechnik im LWF in Paderborn.
Der thematische Ansatz, serientaugliche Verfahren zum kalten Fügen von Karosseriestrukturen auf der Basis örtlicher Umformung zu entwickeln, war sowohl für den Werkstoff Aluminium, als auch für beschichtete Stahlwerkstoffe und insbesondere für das Verbinden von Werkstoffen im Materialmix faszinierend. Allerdings war es zu der Zeit schwierig, bei öffentlichen Geldgebern finanzielle Mittel für Forschungsarbeiten zur Verfolgung des Forschungsansatzes einzuwerben. Die wesentlichen Arbeiten in der Zeit von 1980 bis 1985 wurden bei Audi in Ingolstadt und im LWF in Paderborn durchgeführt. Weiter vorangetrieben wurden die Arbeiten zur Erforschung der Mechanischen Fügetechnik von einem zunächst sehr kleinen Kreis von Personen, der unter der Bezeichnung „AK-Clinchen“ 1985 mit Obmann Dr. Singh gegründet wurde.
Die Geschichte des „AK-Clinchen“ wurde von D. Schröder, ehemaliger Vorsitzender des
DVS-EFB–Gemeinschaftsausschusses „Mechanische Fügetechnik“, im Jahr 2006 auf dem Festkolloquium zum 30-jährigen Bestehen des LWF vorgestellt. Für die interessierte Öffentlichkeit ist dieser Vortrag in schriftlicher Form hier abrufbar.