TEAMWORK

Krisensimulation für die Zusammenarbeit von Einsatzkräften und Bevölkerung

Fördergeber: Bundesministerium für Bildung und Forschung (BMBF)

Projektträger: VDI Technologiezentrum

Laufzeit: 02/2016 - 01/2019

Beschreibung

Das in TEAMWORK verwendete Serious Gaming-Konzept ermöglicht eine Form von spielerischem Lernen in einer simulierten Umgebung. Erfahrungen aus realen Krisenereignissen oder Übungen können in Form von Szenarien in vorbereitende Schritte (Training, Planung) zurückfließen; spielerische Lösungen können auf „good practices“ untersucht werden und damit auch im Einsatz unterstützen. TEAMWORK erforscht ein integriertes, spielbasiertes und kreativitätsorientiertes Konzept, das Einsatzkräfte und die Bevölkerung auf langanhaltende Krisenereignisse vorbereitet und in der gemeinsamen Bewältigung dieser unterstützt.

Ziele

TEAMWORK verfolgt einen besonderen Ansatz: EMERGENCY ist eine in Endanwender-Kreisen weithin bekannte und im Markt etablierte Spieleserie. Sie basiert auf einer erweiterbaren Simulationsumgebung, die z. B. physikalische Effekte oder das Verhalten von Menschen realistisch modelliert. Szenarien werden nicht festgelegt, sondern ergeben sich aus der Wirkung zwischen Elementen einer Ausgangssituation. TEAMWORK nutzt einen weiteren entscheidenden Vorteil: Das Spiel wird von einer Community unterstützt, die bereits jetzt aktiv Szenarien erstellt und sogar Anpassungsentwicklungen durchführt. TEAMWORK verbindet diese „Welt“ mit einem Portal für den informationssystem- und organisationsübergreifenden Austausch von Informationen. Grundlage dafür sind in der Domäne der Gefahrenabwehr etablierte Produkte, die auf diese vollständig neue Anwendung angepasst werden.

Während die Anwendung in der Ausbildung nahe liegt, wird TEAMWORK auch direkt zu einer schnellen Reaktion auf Krisenereignisse beitragen. Hierfür werden einzelne Komponenten der Serious Game-Lösung – wie die Simulation von Naturereignissen – übergreifend auch im Einsatz angewendet und außergewöhnliche Lösungsoptionen mittels „wisdom of the crowd“ und „out-of-the-box“ Denken gefunden, geprüft und genutzt.

TEAMWORK strebt damit eine innovative Lösung zur Erhöhung der Sicherheit der Bürgerinnen und Bürger an, welche die Nutzung von Informationstechnik, das Training der Einsatzkräfte, die spielbasierte Wissensvermittlung an die Bevölkerung und neue Formen der Entscheidungsunterstützung in komplexen Situationen miteinander verbindet und vorhandene Potenziale nutzbar macht.

Teilvorhaben C.I.K.

Das Teilvorhaben des C.I.K. erforscht die Grundlagen zur Steigerung der Interoperabilität von IT-Systemen und Akteuren/Organisationen sowie Konzepte zur detaillierten Analyse realer und simulierter Krisenereignisse, übergreifend über allen Phasen der zivilen Gefahrenabwehr hinweg. Der Formalisierungsgrad zwischen einer un- bzw. semistrukturierten Beschreibung von Krisenereignissen, wie sie aktuell z. B. für Stabsrahmenübungen verwendet wird und einer ausführbaren Krisensimulation in einer Simulationsumgebung weicht erheblich voneinander ab. Der Formalisierungsprozess bedeutet erheblichen Aufwand. Deshalb soll eine Methodik entwickelt werden, die unter Einbeziehung der TEAMWORK-Community den Formalisierungsprozess beschleunigt und gleichzeitig zu qualitativ hochwertigen Ergebnissen führt. Unterstützend wird ein Datenformat erforscht, das den Erstellungsprozess startend bei einer groben Beschreibung von Krisenereignissen hin zu einem detaillierten kriterien- und indikatorbasierten Modell ermöglicht. Durch die Beschreibung eines Krisenereignisses anhand von messbaren Indikatoren unter Berücksichtigung von Wirkungszusammenhängen sollen detaillierte Analysen realer und simulierter Krisenereignisse übergreifend ermöglicht werden.

Das Forschungsprojekt TEAMWORK wird im Zuge der Bekanntmachung „Zivile Sicherheit – Erhöhung der Resilienz im Krisen- und Katastrophenfall“ des BMBF im Rahmen des Programms „Forschung für die zivile Sicherheit“ der Bundesregierung über einen Zeitraum von drei Jahren mit rund 2,1 Millionen Euro gefördert.