Zwei Fachbeiträge im Rahmen der 23rd International Conference on Composite Materials (ICCM23)

 |  NachhaltigkeitMobilitätNachhaltige Werkstoffe, Prozesse und ProdukteLeichtbau im Automobil

Die „International Conference on Composite Materials (ICCM)“ ist die führende internationale Konferenz im Forschungsfeld der faserverstärkten Kunststoffe und wird seit 1975 in einem Turnus von zwei Jahren durchgeführt. Im Rahmen der internationalen Konferenz treffen sich Vertreter aus Wissenschaft und Industrie, um Ergebnisse aus Forschungs- und Entwicklungsprojekten vorzustellen. Neben der Optimierung der Werkstoff- bzw. Bauteileigenschaften liegt ein besonderer Fokus auf der Nachhaltigkeit und Ökobilanzierung von faserverstärkten Kunststoffen. Nachdem der Lehrstuhl für Leichtbau im Automobil (LiA) bereits 2019 in der letzten Ausgabe der ICCM in Melbourne mit zwei Fachbeiträgen vertreten war, konnten in der diesjährigen Konferenz in Belfast erneut zwei Fachbeiträge platziert werden.

Frau Shuang Wu stellte Ergebnisse zur Herstellung dreidimensionaler Bauteilstrukturen aus laserstrukturiertem Aluminiumblech und carbonfaserverstärkten Kunststoff (CFK) vor („Simultaneous Forming of Hhybrid Component Consisting of Aluminium Sheet and CFRP by Co-Bonding Pressing Process“). Über das entwickelte Pressverfahren und Werkzeug kann die Formgebung und Verbindungsausbildung in einem Prozessschritt durchgeführt werden. Auf Basis geeigneter Charakterisierungsmethoden wurden verschiedene Prozessparameter analysiert und hinsichtlich ihrer Eignung für optimale Bauteileigenschaften ausgewählt.

Herr Julian Lückenkötter präsentierte Teile seiner Forschungsarbeit zur prozessintegrierten Verbindungsausbildung im hybriden Fließpressen („Analysis and Optimization of Joint Formation in Hybrid Compression Molding“). Durch die Kombination der Formgebung des faserverstärkten Kunststoffs mit der Verbindungsausbildung zum Metall ergeben sich Einsparpotentiale hinsichtlich des Energieeinsatzes und der Zykluszeit. Im Rahmen der vorgestellten Studie wurden die Prozessparameter mittels Methoden statistischen Versuchsplanung analysiert, sodass ein optimales Prozessfenster definiert werden konnte.

Durch die Teilnahme an der Konferenz konnten die Forschungsergebnisse einem internationalen Fachpublikum vorgestellt werden. Auf Basis weiterer spannender Fachbeiträge und des Austausches mit internationalen Vertretern aus Wissenschaft und Industrie haben sich zahlreiche Ansatzpunkte ergeben, um in Zukunft einen Beitrag für den nachhaltigen Einsatz von faserverstärkten Kunststoffen leisten zu können.

Foto (LiA): Die Mitarbeitenden des LiA Julian Lückenkötter und Shuang Wu (v.l.) auf der 23rd „International Conference on Composite Materials“ in Belfast.