Ul­tra­schall-Pul­ver­trans­port

Der Transport von Feinstpulvern mit Partikelgrößen von wenigen Mikrometern ist eine technologische Herausforderung. Aufgrund der Adhäsionskräfte von Feinstpulvern versagen gängige Transportmechanismen wie zum Beispiel Vibrationsförderer.

Ein relativ neues Prinzip für den Transport dieser feinen Pulver basiert auf Ultraschallschwingungen, die genutzt werden, um den effektiven Reibwert zwischen Pulver und Substrat zu reduzieren. Das Fördermittel (z. B. Rohr oder Rinne) wird dabei mittels eines Aktors zu einer niederfrequenten, harmonischen Schwingung in Transportrichtung angeregt. Durch koordiniertes Ein- und Ausschalten einer zusätzlichen Ultraschallschwingung wird der effektive Reibwert zwischen Pulver und Fördermittel so manipuliert, dass das Pulver in einer Richtung bei hohem effektiven Reibwert stark beschleunigt und in der anderen bei reduziertem effektiven Reibwert nur leicht verzögert wird. Durch eine Folge solcher Schwingungsperioden wird ein kontinuierlicher Pulvertransport ermöglicht.

Das Funktionsprinzip eignet sich sowohl für große Pulverströme als auch für die Feindosierung. Um die jeweils geeigneten Betriebsparameter (Amplituden der Bewegungen, Schaltzeitpunkt, Wahl des Rohrmaterials) zu ermitteln, wurde ein Modell erstellt. Dieses ermöglicht z. B. eine gezielte Maximierung der Fördergeschwindigkeit durch Einstellung optimierter Zeitschaltpunkte.

Veröffentlichungen zum Pulvertransport finden Sie hier.

Aluminiumgrieß Haftung am Spatel.

Aluminiumgrieß Transport in einem Aluminiumrohr mittels koordinierter hochfrequenter Schwingbewegungen.

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Dr.-Ing. Tobias Hemsel

Lehrstuhl für Dynamik und Mechatronik (LDM)

Oberingenieur, Teamleiter "Ultraschallsysteme und -prozesse"

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