Einen Teilnehmerrekord verzeichnete der Verein Deutscher Ingenieure, Bezirksverein Ostwestfalen-Lippe (VDI OWL), im Jubiläumsjahr zum 125-jährigen Bestehen: An die 60 Hochschulgruppen meldeten sich zum vierten VDI-Racing-Camp OWL an; 20 ausgewählte Studierenden-Teams konnten sich jetzt am Bilster Berg in Bad Driburg mit ihren selbstentwickelten Rennboliden ausprobieren. Dabei war auch das UPBracing Team der Universität Paderborn.
Dank guter Rahmenbedingungen bietet das Racing-Camp eine ideale Vorbereitung auf die Formula Student Saison 2019. Auf den internationalen Design- und Konstruktions-Wettbewerben in Ungarn, Spanien, Deutschland und Österreich werden neben der Leistungsfähigkeit und Qualität der Rennwagen auch das Design, die Kosten und die Businesspläne bewertet. Am Bilster Berg waren diesmal die Hälfte der Prototypen mit elektrischem Antrieb ausgestattet, die andere Hälfte mit herkömmlichen Verbrennungsmotoren.
Zum ersten Mal lief das VDI-Racing-Camp OWL dank des Hauptsponsors norelem aus Markgröningen, einem Experten für Normteile, und des weiteren Sponsors, dSpace aus Paderborn, über drei Tage. Rund 500 Studierende von Hochschulen aus allen Bundesländern campierten direkt an der Teststrecke. Studentinnen und Studenten aus den Bereichen Maschinenbau, Mathematik, Elektronik und Betriebswirtschaft hatten nach monatelanger Arbeit dem Camp entgegen gefiebert. In fachübergreifenden Teams hatten sie eigenverantwortlich und selbstorganisiert komplett neue, einsitzige Rennwagen entwickelt und als Prototyp realisiert. Jetzt wurden die Ergebnisse ihrer interdisziplinären Zusammenarbeit präsentiert und ausprobiert: flache, schnelle Flundern auf breiten Reifen mit Fahrzeugteilen aus Carbon und anderem leichten, langlebigen oder recyclingfähigen Material.
Teams aus Paderborn und Lemgo dabei
Am Bilster Berg wurden die Boliden auf Herz und Nieren, auf Antriebskraft und Kurvenverhalten, Funktionsweise des Bordcomputers, Wendigkeit und Windschlüpfigkeit getestet. Unter den Zuschauerblicken wurden Beschleunigungsrennen, Querbeschleunigungsparcours, Showfahrten, Handlingparcours und Regenfahrten absolviert. Darüber hinaus wurden Workshops zu 3D-Druck oder Elektromobilität belegt. Mit dabei waren erneut das UPBracing Team von der Universität Paderborn und das OWL Racing-team von der Hochschule OWL (Standort Lemgo).
Letztere hatten diesmal Pech: Die neuen Akkus für das Batterie-betriebene Gefährt trafen nicht rechtzeitig ein. „Wir sammeln Erfahrungen und schauen bei den anderen“, nahmen es Fabio Welslau, Chris Lindhorst und Lisa Picherer äußerlich gelassen. Im nächsten Jahr können die Studierenden erneut ihr Glück versuchen: Auch 2020 wird die VDI-Gesellschaft Fahrzeug- und Verkehrstechnik mit Unterstützung des VDI-OWL ein Racing-Camp veranstalten.
Text: VDI OWL