Die wichtigste Förderinstitution und zentrale Selbstverwaltungseinrichtung für die Wissenschaft in Deutschland, die Deutsche Forschungsgemeinschaft (DFG), hat in dieser Woche den Förderatlas 2021 veröffentlicht. Die Daten der Jahre 2017 bis 2019 zeigen, wie Hochschulen und Forschungseinrichtungen in verschiedenen Förderbereichen abschneiden und wie es um die Gesamtfinanzierung des deutschen Hochschul- und Wissenschaftssystems bestellt ist. Gleich mehrfach ist die Universität Paderborn in den Rankings mit teilweise herausragenden Ergebnissen vertreten.
Bei den Ingenieurwissenschaften schafft es die Universität Paderborn unter den Hochschulen mit den höchsten DFG-Bewilligungen für 2017 bis 2019 mit rund 26 Millionen Euro auf Platz 20. Werden diese 26 Millionen Euro in Relation zur Personalstärke gesetzt, verbessert sich die Universität in der Rangliste auf Platz 15 für den Bereich der Professorenschaft. In Zahlen ausgedrückt bedeutet das: 53 Lehrstühle bzw. Fachgebiete haben in dem genannten Zeitraum jeweils durchschnittlich rund 490.000 Euro eingeworben.
Die Aufschlüsselung nach Fachgebieten in den Ingenieurwissenschaften zeigt, dass Paderborn insbesondere in den Disziplinen „Informatik, System- und Elektrotechnik“ mit 16,2 Millionen Euro sowie „Maschinenbau und Produktionstechnik“ mit 5,8 Millionen Euro DFG-Bewilligungen gut aufgestellt ist. Dazu Prof. Dr.-Ing. Mirko Schaper, Dekan der Fakultät für Maschinenbau: „Neben der sehr guten Position im Ranking freue ich mich vor allem über den positiven Trend, denn wir sehen seit Jahren kontinuierlich steigende Zahlen bei den eingeworbenen Drittmitteln.“
Auch Prof. Dr. Peter Schreier, Dekan der Fakultät für Elektrotechnik, Informatik und Mathematik, würdigt die Leistung der Wissenschaftler*innen: „DFG-Drittmittelanträge durchlaufen einen besonders rigiden Begutachtungsprozess. Insofern freut es uns natürlich außerordentlich, dass wir hier so gut abschneiden. Das ist ein tolles Ergebnis, das die Qualität unserer Forschung bestätigt.“
An beiden Fakultäten sind gleich mehrere Sonderforschungsbereiche bzw. Transregios, die von der DFG gefördert werden, angesiedelt. Profilbereiche, an denen die entsprechenden Disziplinen maßgeblich beteiligt sind, sind u. a. Intelligente Technische Systeme, Nachhaltige Werkstoffe, Prozesse und Produkte sowie Optoelektronik und Photonik. Durch den fakultätsübergreifenden Diskurs – häufig auch in enger Zusammenarbeit mit der Industrie – entstehen zukunftsweisende Projekte, die sich drängenden gesellschaftlichen Herausforderungen widmen. Dazu zählen zum Beispiel Sicherheitslösungen für IT-Systeme oder Schlüsseltechnologien wie der Leichtbau, 3D-Druck und die Quantenkommunikation.
Besonders gute Ergebnisse erzielt die Universität auch durch die Förderung der „Arbeitsgemeinschaft industrieller Forschungsvereinigungen“ (AiF) im Rahmen des Programms „Industrielle Gemeinschaftsforschung“ (IGF): Hier liegt sie auf Platz acht und damit im nationalen Vergleich in den Top Ten. Die AiF ist eine industriegetragene Organisation zur Förderung angewandter Forschung und Entwicklung im deutschen Mittelstand.
Prof. Dr. Johannes Blömer, Vizepräsident für Forschung und wissenschaftlichen Nachwuchs der Universität Paderborn, ist stolz auf die Platzierungen: „Die guten Ergebnisse bestätigen unsere Forschungsstrategie und zeugen von der hervorragenden Arbeit unserer Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftler. Gleichzeitig sind sie für uns ein Impuls, uns stetig weiter zu verbessern.“
Der Förderatlas 2021 ist der inzwischen neunte Berichtsband, mit dem die DFG seit 1997 alle drei Jahre Kennzahlen zur öffentlich finanzierten Forschung vorlegt.
Nina Reckendorf, Stabsstelle Presse, Kommunikation und Marketing