UPBracing Team entwickelt Beatmungsgerät für Corona-Patienten

Entwickeln, Konstruieren und Fertigen: Dinge, die für das UPBracing Team der Universität Paderborn zum Alltag gehören – doch gewöhnlich, um einen Rennwagen zu entwickeln und nicht ein Beatmungsgerät.

Der UPBracing Team e.V. wurde 2006 gegründet und entstand aus der Motivation, die Theorie aus dem Studium anwenden zu können und in die Praxis umzusetzen. Angefangen mit knapp 15 Mitgliedern hat sich das Team seit dieser Zeit stark weiterentwickelt und funktioniert heute mit circa 80 Mitgliedern wie ein Unternehmen. Studierende aus verschiedenen Studiengängen entwickeln und bauen jährlich einen neuen Rennwagen, um weltweit an „Formula Student-Events“ teilzunehmen.

Das war eigentlich auch dieses Jahr der Plan, startete das Team doch mit einer erfolgreichen Qualifikation für die Events in Österreich, Ungarn und dem Hockenheimring in Deutschland. 2020 sollten erstmals in der Teamgeschichte ein Elektroauto und ein autonomes Fahrzeug gebaut werden und an Events teilnehmen.

Wegen der Corona-Pandemie liegt die Fertigung der Fahrzeuge nun auf Eis und die Events wurden für diese Saison abgesagt. Dennoch haben die Studierenden einen Weg gefunden, in der aktuellen Krise zu helfen und ihre Zeit und Entwicklungskapazitäten sinnvoll zu nutzen. Gemeinsam mit dem Verein Deutscher Ingenieure (VDI) OWL entwickelt das UPBracing Team nun ein Beatmungsgerät für Corona-Patienten, um einem weltweiten Mangel dieser Geräte entgegenzuwirken.  

„Natürlich sind wir enttäuscht, dass wir durch die Corona-Krise nicht an Events teilnehmen und zurzeit unsere Fahrzeuge nicht weiter fertigen können. Aber ab einem bestimmten Punkt haben wir das Potential gesehen, in dieser Zeit mehr zu tun als zuhause zu sitzen und die Ausbreitung des Virus zu verlangsamen. Wir haben die Leute und können die Entwicklungskapazitäten in ein anderes Projekt investieren, das Menschen helfen kann“, so Maureen Fritzsche, zweite Vorsitzende des UPBracing Teams.

Angetrieben von dieser Motivation stellte der Verein ein Projektteam aus Ingenieuren, E-Technikern, Informatikern sowie Wirtschafts- und Medienwissenschaftlern auf. Gemeinsam wird nun von zuhause über digitale Wege das nötige Wissen erarbeitet und an einer Lösung gearbeitet. „Uns ist bewusst, dass Beatmungsgeräte medizinische Geräte sind, die mit speziellen Normen und Werten ein hohes Maß an Professionalität erfordern“ erklärt Florian Wiethof, erster Vorsitzender des UBPracing Teams. „Gerade deswegen versuchen wir mit Menschen aus dem medizinischen Bereich zusammenzuarbeiten, um das notwendige Know-How ins Projekt zu holen.“ Ein ehemaliger Chefanästhesist aus der Region steht dem Team bereits beratend zur Seite.

Studierende, die bisher nicht Mitglied im UPBracing Team sind, und Studienanfänger können ebenfalls am Projekt mitwirken. Auch einige Professoren haben schon ihre Unterstützung zugesagt. „Es ist toll zu sehen, wie motiviert das Team in dieser Sache ist und wie viel Unterstützung wir auch von unserem Umfeld, gerade von Sponsoren und der Universität, bekommen. Ich denke, so können wir wirklich etwas erreichen!“, so Wiethof.

Wer das UPBracing Team unterstützen möchte, findet hier alle Kontaktdaten: https://formulastudent.uni-paderborn.de/contact/