Am Dienstag, 24. September, fand erstmalig der „Tag der Forschung“ an der Universität Paderborn statt. Ziel war es, die Forschungsvielfalt der Universität sichtbarer zu machen, den interdisziplinären Austausch zu stärken und Impulse zur Kooperation und Vernetzung zu geben. Schwerpunktmäßig ging es mit dem Thema „Data Society“ um digitale Transformationsprozesse, die heute alle Bereiche der Gesellschaft grundlegend und nachhaltig verändern.
Initiator Prof. Dr. Johannes Blömer, Vizepräsident für Forschung und wissenschaftlichen Nachwuchs, erklärt: „Forschung an der Universität Paderborn ist durch Inter- und Transdisziplinarität und einen besonders hohen Grad an gesellschaftlicher Relevanz geprägt. Das Thema Data Society ist eine große Herausforderung unserer Zeit, das wir durch fakultätsübergreifend betriebene Forschungsarbeit hier an der Universität gut aufarbeiten können und wollen. Der Tag soll durch den offenen Austausch dazu dienen, uns intern noch besser zu vernetzen und Gelegenheit bieten, neue Kooperationen und Forschungsfelder zu erschließen.“ Prof. Dr. Blömer kündigte an, dass der Tag der Forschung nun fest an der Universität etabliert und einmal im Jahr veranstaltet werden soll.
Sichtbare Forschungsvielfalt und fakultätsübergreifende Vernetzung
Mit der Laudatio von Prof. Dr. Friedhelm Meyer auf der Heide, Informatikprofessor der Universität Paderborn, für Prof. Dr. Burkhard Monien, emeritierter Informatikprofessor der Universität Paderborn, wurde der Leibniz-Preisträger für seine Forschungsarbeit und sein Engagement gewürdigt, mit der er die Universität Paderborn als Forschungsuniversität wesentlich mitgeprägt und international sichtbar gemacht habe. Monien ist seit 1977 Professor an der Universität Paderborn und legte als erster ordentlicher Professor des Fachs Informatik im damaligen Fachbereich Mathematik die Grundlagen für das heutige Profil der Universität. Er gründete u. a. das „Paderborn Center for Parallel Computing“ (PC²), war Mitinitiator von Sonderforschungsbereichen und maßgeblich an der Gründung des Heinz Nixdorf Instituts beteiligt. In diesem Jahr wurde ihm außerdem die Ehrennadel der Nordrhein-Westfälischen Akademie der Wissenschaften und der Künste (NRW-AWK) verliehen.
Auf eine Key-Note zum Thema „Nachhaltigkeitsperspektive auf das digitale Zeitalter“ von Prof. Dr. Ina Schieferdecker, Institutsleiterin des Fraunhofer FOKUS Berlin, folgte eine Podiumsdiskussion mit internen sowie externen Expert*innen. Wissenschaftsjournalistin Dr. Manuela Lenzen moderierte die Diskussionsrunde. In zahlreichen Workshops gaben Professor*innen der Universität Impulse zu verschiedenen Themen wie dem Wandel von Wissenschaft in Zeiten der Digitalisierung, Smart Cities sowie Datensicherheit und luden so zum Dialog ein. Abschließend las Hannes Bajohr, Autor, Philosoph und Literaturwissenschaftler, aus seinen Werken vor.
Präsidium der Universität Paderborn vergibt fünf Graduiertenstipendien
Der Tag der Forschung widmete sich außerdem dem wissenschaftlichen Nachwuchs: Das Präsidium der Universität hat wie schon in den vergangenen Jahren Stipendien für herausragende Promotionsvorhaben vergeben. Unter dem Vorsitz von Prof. Dr. Johannes Blömer empfahl die Forschungskommission die Förderung von vier Bewerberinnen und einem Bewerber. Zu Beginn der Veranstaltung überreichte Prof. Dr. Blömer den Stipendiat*innen ihre Urkunden und gratulierte ihnen herzlich zu dieser Leistung.
Über Grundstipendien mit einer Förderungsdauer von zwei Jahren freuten sich Luz Alejandra Mapura Ramirez, Fakultät für Maschinenbau, die zum Thema „Bestimmung von Korrelationen für Stoffübergangskoeffizienten in Gas-flüssig-Trennprozessen mit Strukturpackungen basierend auf hydrodynamischen Analogien“ forscht und Dennis Henneböhl, Fakultät für Kulturwissenschaften, mit „Nostalgia in Contemporary British Culture and Society“. Ein Abschlussstipendium, das eine Förderungsdauer von sechs Monaten vorsieht, erhielt Marie Weyrich, Fakultät für Kulturwissenschaften, für ihre Arbeit „Farbe und Erzählung im zeitgenössischen belgo-französischen Autorencomic“.
Zwei Promotionsstipendien im Bereich der Genderforschung, ebenfalls mit einer Förderungsdauer von zwei Jahren, gingen an Jessica Fischer, Fakultät für Kulturwissenschaften, die zum Thema „Zeitlichkeitskonzepte von Latenz als Gender-Figurationen der Romantik (Bettine von Arnim, Clemens Brentano, Karoline von Günderrode)“ promoviert und an Franziska Siche-Pantel, Fakultät für Naturwissenschaften, für „Geschlechterspezifik in der Sekundärprävention des idiopathischen Parkinson-Syndroms – Regulative Effekte körperlicher Aktivität auf Parameter des autonomen Nervensystems in der sportmedizinischen Behandlung“. Alle fünf Stipendiat*innen erhalten eine monatliche Förderung in Höhe von 1.200 Euro.