Pro­jekt­start In­duPro­Coat

Im Juli ist das im Rahmen des Förderprogramms „progres.nrw-Research“ geförderte Projekt zur Untersuchung des Einflusses der induktiven Längsfelderwärmung auf die Korrosionseigenschaften beschichteter Stahlplatinen für das Presshärten angelaufen.

Mittels induktiver Erwärmung ist eine energieeffiziente und CO2 neutrale Erhitzung von Stahlplatinen möglich, was ein großes Potenzial für den Presshärteprozess zur Herstellung von Automobilbauteilen birgt und helfen kann die CO2-Bilanz der Fahrzeugherstellung zu verbessern. Allerdings findet das Verfahren bisher hauptsächlich Anwendung beim Schmieden, Schmelzen und der lokalen Wärmebehandlung. Dies kann dadurch begründet werden, dass noch Unsicherheiten in Bezug auf die Temperaturhomogenität und der Ausbildung der Beschichtung bei der Erwärmung von Platinen bestehen. Der Lehrstuhl für Leichtbau im Automobil konnte in Zusammenarbeit mit dem Institut für Elektroprozesstechnik der Universität Hannover ein Verfahren entwickeln, welches eine homogene Temperaturverteilung bei der Erwärmung von unterschiedlichen Blech Geometrien ermöglicht. Im Rahmen dieses Projektes soll nun darauf aufbauend der Einfluss der induktiven Erwärmung auf die Ausbildung und die Eigenschaften typischer Zunderschutzbeschichtungen untersucht werden, mit Schwerpunkt auf dem Korrosionsschutz.

Dazu soll zunächst ein Versuchsstand zur automatisierten Fertigung von Proben mittels induktiver Erwärmung aufgebaut werden (siehe Abbildung). Durch einen statistischen Versuchsplan werden relevante Aufheizparameter der induktiven Erwärmung abgedeckt. Die gefertigten Proben werden dann per energiedispersiver Röntgenspektroskopie (EDX) und Elektronenrückstreubeugung (EBSD) untersucht, um Aufbau und Zusammensetzung der Beschichtungen zu bestimmen. Durch Salzsprühnebeltests nach DIN EN ISO 9227 sollen diese Ergebnisse dann mit den resultierenden Korrosionseigenschaften der Beschichtung korreliert werden. Die Untersuchungen sollen helfen das Verfahren für die industrielle Anwendbarkeit zu validieren und Unsicherheiten bezüglich der Prozesssicherheit zu beseitigen.

Prüfstand zur automatisierten Probenherstellung
Dieses Vorhaben wurde mit Zuwendungen des Landes Nordrhein-Westfalen im Rahmen der Richtlinie „Programm für rationelle Energieverwendung, regenerative Energien und Energiesparen - progres.nrw - Programmbereich Research" gefördert.

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